| danach
                  über eine Playstation-control reihum von den
                  Beteiligten aufgenommen und digital verändert
                  abgespielt. Bei dem Gemeinsamen Zwischenspiel zum Sozialitätssinn am 2.10.2009 mit Antje Eske und Kurd Alsleben wurde eine Konversation mit mehreren konversationellen Spielen angeregt: Zum Aufwärmen wurde ein Satz reihum gesprochen, danach von Sprichwörtern ausgehend abwechselnd gezeichnet und geschrieben. Staunend wurde ein Text von Bloch gelesen und zum Abschluß wurden Kettentexte in Anlehnung an Cadavres Exquis geschrieben. Die Auseinandersetzung und Zusammenarbeit im Vorfeld gestaltete sich für die einzelnen Aktionen sehr unterschiedlich: es gab eine Bandbreite an Intensitäten und Arten der Kooperation. Zum Beispiel wurde zur Vorbereitung der Grünen Flucht monatelang experimentiert, geplant, gebaut und ausprobiert. In der Kooperation zum Geruchssinn stimmten Ideen und Interessen schnell überein und die Aktion wurde innerhalb einer Woche vorbereitet. Über die Dauer eines dreiviertel Jahres wurde der INTER-Prozess in verschiedenen Aufzeichnungsformen dokumentiert. Unter anderem wurden Intensitäten der Zusammenarbeit in eine Zeichnung übersetzt, die auf der Einladungskarte abgebildet war. Wahrscheinlich ist, dass die aufeinandertreffenden Kompetenzen und Inkompetenzen der Beteiligten in ihrem Wechselspiel zu anderen Formen geführt haben, als es den Einzelpersonen alleine möglich gewesen wäre. "Wir kommen wirklich aus sehr unterschiedlichen Richtungen." (1) Die meisten der geschaffenen Situationen gingen von einer Alltags- situation aus, die auf spezifische Art ästhetisch verfremdet wurde. Auf spielerische Weise wurde die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Aspekt der Wahrnehmung gelenkt und damit Wahrnehmungsgewohn- heiten aufgebrochen. | Mit
                  Ausnahme der Aktion "Fühlen mit dem Knie", die aus
                  drei angeleiteten Spielen bestand, und dem Filmabend
                  zum "Weit Sehen" waren alle Aktionen offen angelegt.
                  Alle Anwesenden waren eingeladen, mitzumachen und
                  gegebenenfalls auch die Richtung zu verändern. Ebenso
                  wie der Raum wurde auch die Autorschaft geteilt und
                  verteilt. "Eine Struktur zu erfahren bedeutet nicht, sie passiv auf sich wirken zu lassen; es bedeutet, sie zu leben, sie aufzunehmen, anzunehmen, ihre innewohnende Bedeutung zu entdecken." (2) Wenn jemand Kunst wahrnimmt, steht meist der visuelle Sinn im Vordergrund. In den verschieden Aktionen von INTER spielten aber die anderen Sinne ebenso stark mit, ergänzten oder überlagerten sich, bzw. verknüpften sich miteinander zu synästhetischen Erfahrungen oder Wahrnehmungs-Knoten. So hörten die Anwesenden in den Aktionen, in denen der Sehsinn ausgeschaltet oder eingeschränkt war, Geräusche und den 'Sound' des Raumes auf einmal viel intensiver und nahmen auch Gerüche und ihren eigenen Körper im Raum stärker wahr. In den Veranstaltungen zum Schmecken und Hören war es bereits in den Aktionen angelegt, dass sich die Sinneseindrücke überschneiden und gegenseitig verstärken sollten. Zusammen mit dem Auge, das ja auch mitisst, und dem gemeinschaftlichen Aspekt der Situation, ergab sich eine multi-sensorielle Erfahrung, die sowohl konzentriert als auch im Genießen oder in der Zerstreuung erlebt werden konnte. Zu ahnen war vielleicht auch "eine Art Neuordnung der Wahrnehmung oder vielmehr eine Wahrnehmung der Ordnung überhaupt." (Frank Wörler) Zusätzlich zur Ausstellung im Einstellungsraum verkehrten und kollidierten sehr unterschiedliche Kunstbegriffe, Raumbegriffe und künstlerische Ansätze miteinander. So traf mein prozessualer Ansatz auch auf den bildhauerischen Ansatz von Mika Neu. | 
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