GANGARTEN: Verdichtung des Jahresprogrammes  Schalten und Walten des EINSTELLUNGSRAUM e.V.                                 03.08.2012
Bild J.Winzer
Winzer_Textkopf
4. Der Schaltvorgang im Getriebe

Das Getriebe ist auf der Eingangsseite durch die Kupplung mit der Kurbelwelle des Motors verbunden. An der Ausgangsseite wird die Kraft auf die Antriebswellen der Räder geleitet. 
 
Die Getriebeeingangswelle ist über die Gangradpaare mit der Getriebeausgangswelle verbunden. Alle Zahnradpaare sind stets im Eingriff. Ein Zahnrad eines jeden Gangpaares ist drehbar auf seiner Welle gelagert und kann nur Kraft übertragen, wenn es durch die so genannte Schaltmuffe fest mit der Welle verbunden wird. 
 
Das wechselseitige Verschieben der Schaltmuffen erfolgt über den Schalthebel, das Schaltgestänge und die Schaltgabeln. 
 
5. Automatisiertes Schalten 
 
Aktuelle Technik ist in der Lage, dem Fahrer die Wahl des geeigneten Schaltzeitpunkts abzunehmen. Bei Nutzfahrzeugen und zunehmend Pkw (z.B. Smart) geschieht dies mit automatisierten Schaltgetrieben. Kupplungsfuß und Schalthand werden durch elektrische, hydraulische oder pneumatische Betätigungseinrichtungen ersetzt. Ein Rechner, das Getriebesteuergerät,
übernimmt dann das Auskuppeln, Schalten und Einkuppeln, manchmal auch das Anfahren. 
 
Auf welcher Grundlage entscheidet das Steuergerät ob ein Gangwechsel nötig ist? 
 
Wir selbst haben es in der Fahrschule gelernt und später einen eigenen Fahrstil für das eigene Fahrzeug entwickelt - sparsam mit niedriger 

Fotos der Veranstaltung  Ina Schlafke
Auszug aus dem Konzept 03.08.12

Grob gesagt, denken wir dabei an die Wechsel zwischen Schritt, Trab und Galopp der Pferde, die dann den Gängen im Auto oder anderen Fahrzeugen den Namen gaben.

Alle diese Bewegungen, Gangwechsel und die damit verbundene Aufmerksamkeit und Kommunikation, greifen in die "Verkehrsflüsse" ein und bewirken Beschleunigungen und Verlangsamungen bis hin zum Kollaps durch Unfall oder Stau.
Die Aufmerksamkeit, die die Entscheidungen für die Gangwechsel bedingen, ist ja nicht mehr nur vom Gelände und dem Zustand der Straße abhängig, sondern in der Stadt auch von der Beobachtung, d.h. Beurteilung eines sehr komplexen Verkehrsgeschehens, in das sich Menschen, Eigenschaften und Temperamenten entsprechend einschalten.
(...)
Wie orientieren sich Menschen in der Stadt? Wie geschieht das Schalten im eigenen Kopf, das dann (auf welche Weise?) zum ,richtigen' Schalten im Auto führt? "Welche sensorischen und kognitiven Fähigkeiten benštigen wir dafür?" (...)
Die Urform der "Schalte", jener Stab, mit dem der Fährmann das Boot dirigiert, kehrt in abgewandelter Form in allen technischen Weiterentwicklungen von Schaltelementen wieder: Bei der Aufreihung der Zahnräder greift der Stab, der über dem Getriebe liegt, immer das entsprechende Zahnrad heraus, um die gewünschte Kombination aus Geschwindigkeit, Gelände/Kraftaufwand zu realisieren. .... Das Formenrepertoir ähnelt sich. Wie kommen diese Modifikationen zustande?


Elke Suhr, unter Verwendung der Protokolle der Vorstandssitzungen des EINSTELLUNGSRAUM e.V., 2012

Gefördert von der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg und Bezirk Wandsbek
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