Die schwarz-weissen, mittel- bis grossformatigen Zeichnungen von Peter Boué bewegen sich durch eigentümliche Perspektivverschiebung zwischen Realitaet und Fiktion, Schaerfe und Unschaerfe, Tag und Nacht.
In seinen Landschaften oder urbanen Szenarien scheint das Licht in daemmerigen Nuancen von Dunkelheit aufzugehen.
Mögen die
Zeichnungen auch haeufig technisch bereits
reproduziertes Fotomaterial
zeigen, werden sie aber ın diesem Sinn mit
einer irritierenden
Irrealitaet unterlegt. Diese unheimliche
Artifizialitaet der
Vermittlung des Gegenstandes bewirkt die
Anmutung von Idylle und
Katastrophe gleichermassen - als Fragmente
einer Wirklichkeit, in
welcher Gegenwart, Vergangenheit oder denkbare
Zukunft ineinander übergehen.
Für den
EINSTELLUNGSRAUM wird
Boué zum Jahresthema BREMSEN den Schwerpunkt
auf den äussersten Moment
unfreiwilligen Bremsens setzen - auf den
Autounfall, auf den
erzwungenen Stillstand. Er zeigt Arbeiten, die
wie Szenen ın
Tatortfotos oder Filmstills wirken können und
greift dabei wiederum auf
dokumentarisches Material zurück. So zeigt er
die Katastrophe - oder
beser: den Blick auf das Geschehen nach der
Katastrophe.
Peter Boué, 2008