Foto Wagenlenker von Delphi

Zeichnung nach Wagenlenker von Delphi,
um 470 v. Chr. Bronce, Hšhe 180 cm


Ich schlie§e mit einem Gedicht von Ringelnatz, das die ganze kontrollierte TatendrŠngerei, die in der Figur des Wagenlenkers deponiert ist, komisch auf den Punkt bringt, obwohl es sich bei Ringelnatz ums Turnen dreht:

Klimmzug

Das ist ein Symbol fŸr das Leben.
Immer aufwŠrts, himmelan streben!
Feste zieh! Nicht nachgeben!
Stelle dir vor: Dort oben winken
SchnŠpse und Schinken.
Trachte sie zu erreichen, die SchnŠpse.
Spanne die Muskeln, die Bizepse.
Achte ver die Beschwerden.
Nicht einschlafen. Nicht mŸde werden!
Du musst in Gedanken wŠhnen:
Du hšrtest unter dir einen Schlund gŠhnen.
In dem Schlund sind Igel und Wšlfe versammelt.
Die freuen sich auf den Menschen, der oben bammelt.
Zu! Zu! Tu nicht Ÿberlegen.
Immer weiter, herrlichen Zielen entgegen.
Sollte dich ein Floh am Po kneifen,
Nicht mit beiden HŠnden zugleich danach greifen.
Nicht so ruckweis hin und her schlenkern;
Das passt nicht fŸr ein Volk von Turnern und Denkern.
Klimme wacker,
Alter Knacker!
Klimme, klimb
Zum Olymp!
Hšher hinauf!
GlŸckauf!
(Kragen total durchweicht.
€h Š Šh Š Šh Š endlich erreicht.)
Das Unbeschreibliche zieht uns hinan,
Der ewigweibliche Turnvater Jahn.

Joachim Ringelnatz




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