
Sabine
Mohr: Der Unsichtbare Begleiter oder die
Unbekannte, 2021 Detail der Installation Foto:
S, Mohr
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Pressetext:
In
der Astronomie gibt es das Phänomen des
unsichtbaren Begleitsterns: Es existieren
zwei Sterne, die miteinander interagieren, allerdings ist nur einer
der Sterne sichtbar. Dieser verhält sich, wie die
Astronomen sagen würden, „exotisch“ in der Art
wie er leuchtet.
Diese exotische
Abweichung im Sichtbaren ermöglicht erst den
Rückschluss auf die Existenz eines unsichtbar
agierenden zweiten Sterns - ein Phänomen, das sich
auf viele Bereiche einer auch heute noch
unsicheren Wahrnehmung von Wirklichkeit
übertragen lässt.
Die Zeitspanne
zwischen Wahrnehmung, Zweifel und Erkennen ist
begleitet von Zuständen der Unsicherheit/ Angst
und Offenheit/ Neugier.
So wie es ist, könnte
es auch anders sein. Wird das unsichere
Unsichtbare in die Überlegungen einbezogen,
erschließt sich evtl. ein neuer Zusammenhang und
damit vielleicht auch ein nach und nach
auftauchendes, neues (Welt-) Bild *, das die
alte Vorstellung, allen Widerständen zum Trotz,
unwiderruflich ablöst.
Die Installation von
Sabine Mohr im Schaufenster des EINSTELLUNGSRAUM
(und sollte es Ende März wegen Corona möglich
sein, auch mit Arbeiten und Entwürfen im
Innenraum) bezieht sich auf das berühmte
Höhlengleichnis von Platon, das schon vor rund
2500 Jahren die mensch-liche Erkenntnisfähigkeit
hinterfragte. Ein Dilemma, wie es in den
jetzigen Zeiten von Corona aktueller nicht sein
könnte.
* "Die emergente
Selbstorganisation verbindet als durchgängiges
Prinzip die materielle Welt mit der Welt des
Geistes“ (Aus Tor Nörretranders, „Spüre die
Welt“- Die Wissenschaft des Bewusstseins,rororo)
Sabine Mohr, 2021
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