Erhebung
von Migrationsbewegungen der Schnecken Mobi-
litätszenarien der Kriechvorgänge dargestellt.
Die Installation steht im Zusammenhang mit einer Veröffentlichung von R&STkollektiv aus dem Jahr 2019. Gedankenfragmente und Skizzen sind unter dem Titel „Die Reihe der Planeten“ subsummiert. Eine der vielen Strichzeichnungen ist nun, nur zwei Jahre später, bereits in die Nähe einer bedrückenden Aktualität gerückt: zeigt sie doch, wie ein „Netz von Killerviren sich mit exponentiell steigender Geschwindigkeit um den Erdball legt und die Menschheit ausrotten wird.“
Was ist dem Planeten Erde nicht schon alles zugemutet worden? Welche reversiblen Möglichkeiten bleiben da eigentlich noch - ökologisch, technisch, gesellschaftlich, politisch und materiell? Die Schnecken haben zwar über Millionen von Jahren immer wieder Möglichkeiten gefunden ihren Stamm durch Anpassungsstrategien zu retten, aber nach ihren Bedürfnissen umgestalten konnten sie die Verhältnisse niemals. Das gelang erst der menschlichen Zivilisation in vergleichsweise wenigen tausend Jahren. Inzwischen scheint ein Niveau der Veränderung erreicht, das einer nicht mehr aus- geglichenen Balance von Nehmen und Geben bedrohlich nahe kommt. Das Wissen um diesen Zustand steigt, individuell und gesellschaftlich. Ohne internationale globale Anstrengung allerdings wird es nicht zu konstruktiven Korrekturen kommen können. Es wird nicht darauf ankommen, all das zu tun was möglich ist, sondern alles zu ermöglichen, was notwendig ist.
Das Weltklima und das Seelenklima werden davon gleichermaßen profitieren. Mit den Künstlern den Blick auf den archaischen Habitus der Schnecken zu richten und sich einzulassen auf eine Millionen Jahre alte Lebensform, schafft zumindest einen Wimpernschlag Distanz zum aktuellen Geschehen. Auf diese Weise ebnet Kunst selbst Wege zum Diskurs und mutiert dabei zu einer bedenkenswerten Metapher für Balance im Geben und Nehmen.
© LOHMANNdialog und C15 SAMMLUNG ULLA UND HEINZ LOHMANN, Hamburg
Die Installation steht im Zusammenhang mit einer Veröffentlichung von R&STkollektiv aus dem Jahr 2019. Gedankenfragmente und Skizzen sind unter dem Titel „Die Reihe der Planeten“ subsummiert. Eine der vielen Strichzeichnungen ist nun, nur zwei Jahre später, bereits in die Nähe einer bedrückenden Aktualität gerückt: zeigt sie doch, wie ein „Netz von Killerviren sich mit exponentiell steigender Geschwindigkeit um den Erdball legt und die Menschheit ausrotten wird.“
Was ist dem Planeten Erde nicht schon alles zugemutet worden? Welche reversiblen Möglichkeiten bleiben da eigentlich noch - ökologisch, technisch, gesellschaftlich, politisch und materiell? Die Schnecken haben zwar über Millionen von Jahren immer wieder Möglichkeiten gefunden ihren Stamm durch Anpassungsstrategien zu retten, aber nach ihren Bedürfnissen umgestalten konnten sie die Verhältnisse niemals. Das gelang erst der menschlichen Zivilisation in vergleichsweise wenigen tausend Jahren. Inzwischen scheint ein Niveau der Veränderung erreicht, das einer nicht mehr aus- geglichenen Balance von Nehmen und Geben bedrohlich nahe kommt. Das Wissen um diesen Zustand steigt, individuell und gesellschaftlich. Ohne internationale globale Anstrengung allerdings wird es nicht zu konstruktiven Korrekturen kommen können. Es wird nicht darauf ankommen, all das zu tun was möglich ist, sondern alles zu ermöglichen, was notwendig ist.
Das Weltklima und das Seelenklima werden davon gleichermaßen profitieren. Mit den Künstlern den Blick auf den archaischen Habitus der Schnecken zu richten und sich einzulassen auf eine Millionen Jahre alte Lebensform, schafft zumindest einen Wimpernschlag Distanz zum aktuellen Geschehen. Auf diese Weise ebnet Kunst selbst Wege zum Diskurs und mutiert dabei zu einer bedenkenswerten Metapher für Balance im Geben und Nehmen.
© LOHMANNdialog und C15 SAMMLUNG ULLA UND HEINZ LOHMANN, Hamburg
aus: Aktuelle Notizen des N.N. (Notorischer Nörgler)
Limited Liberty 2021/4/17
Der 04.
Beitrag zum Jahresprogramm SEELENKLIMA
des EINSTELLUNGSRAUM e.V. 2021