
Manfred Michl, Flyer 2021, Pastellkreide und
Zeichenkohle auf Papier 21 x 29,7 cm mehr:....
CV Manfred
Michl:
* 1961, 1988 - 96 Studium HfBK Hamburg. 1996
-98 Udk Berlin.
Einzelausstellungen (Auswahl)
2005 art fair „Berliner Salon“ Berlin, gallery
Walden Kunstausstellungen
2007 Egerländer“, gallery Juraschek
Winsen-Luhe
2018 „Stadt“, Foundation for Science and
Politics (SWP) Berlin
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2017 u.A.w.g. MAJOLIKAM MANUFAKTUR KARLSRUHE
2018 „Alles“ art space, Studio im Hochhaus
Berlin
Kunstprojekte (Auswahl)
1997 Art project with patient of the Karl
Bonhoeffer mental hospital
1998-2012 Art project with Hans Zerban,
„Untergang und Bergung der Titanic“ from the
perspective of a mentally disabled person.
2017 Film Project with the „The sun children“
young people with disabilities in
Yekaterinburg, Russia
|
Pressetext
Lebenswelten
Lebenswelten, in welcher Form auch immer,
verändern sich, lösen sich auf und erschaffen
sich neu. Das Neue ist in uns schon vorhanden
und wird im Laufe der Zeit immer sichtbarer,
unter anderem in Form von Strukturen die sich
von den alten ablösen.
Lebenswelten, die nicht in unserer sichtbaren
Welt stattfinden, die durch Begegnungen zwischen
Menschen untereinander und zwischen Menschen und
Tieren entstehen können, sind Inspiration
für meine künstlerische Arbeit.
Dabei geht es mir vor allem um die Beziehungen
zwischen Menschen und Tieren. Mich interessieren
Tiermotive in religiösen und biografischen
Zusammenhängen und Tiere, die sich in der Stadt
ihren eigenen Lebensraum erschaffen haben.
Vorlagen für meine Zeichnungen sind Fotos von
Tieren, die ich selbst fotografiert habe und
Fotografien aus meiner Biografie mit entsprechen
Tiermotiven. Auch direktes Abzeichnen von Tieren
sind Teil meines Arbeitsprozesses.
Mir ist es wichtig eine emotionale Verbindung zu
dem jeweiligen Tier herzustellen. Das geschieht
unter anderem, indem ich mich mit dem Tiermotiv
zeichnerisch auseinandersetze und zum Teil auch
die Tierbesitzer*innen mit einbeziehe.
Im zweiten Teil der Ausstellung zeige ich den
Film, „Untergang und Bergung der Titanic aus der
Sicht von Hans Zerban“
Herrn Zerban lernte ich durch meine Tätigkeit
als Nachtwache in einer Wohngruppe für betreutes
Wohnen kennen. An den Tagen, an denen ich in
seiner Gruppe Nachtdienst hatte, fing ich an,
ihm zeichnen und malen näher zubringen. In
Gesprächen mit Hans, während des Zeichnens,
brachte er seine Vorliebe für Filme und
Geschichten, die von Katastrophen handeln, zum
Ausdruck.
Herr Zerban war besonders berührt vom Schicksal
der Titanic. Ihn begeisterte die Vorstellung,
die Titanic bergen zu wollen so sehr, dass er
fest entschlossen war, ein Schiff zu entwerfen,
welches in der Lage sein sollte, das Wrack der
Titanic zu heben.
Ich war von seiner Idee, die Titanic bergen zu
wollen, derart fasziniert, dass ich mich mit ihm
auf eine Phantasiereise begab, in der wir
Möglichkeiten entwickelten, wie man das Schiff
wieder an die Wasseroberfläche befördern könnte.
Das Titanic-Projekt schlossen wir nach ca.12
Jahren „Nachtarbeit“ ab, so wurde sein Traum für
ihn zur Wirklichkeit.
Nach dem Tod von Herrn Zerban überarbeitete ich
den Film nochmals. Die 2019 entstandene
Neufassung zusammen mit den
Storyboard-Zeichnungen werden im Kellerraum der
Ausstellung zu sehen sein.
Manfred Michl, 2021
http://michlberlin.de
|