Zur Einführung unserer heutigen Veranstaltung habe ich Ihnen diese beiden Tafeln mitgebracht.

Auf der einen Seite sieht man eine von Autos durchpflügte dicht befahrene Autobahn mit Dunst und Staub.
Den Staub habe ich hier unten dran gehängt zum Anfassen, also konkret.

Auf der anderen Seite die Kehrseite, also die beiden inzwischen wohl schon bekannten Bilder des geschmolzenen Rhonegletschers in der Schweiz zwischen 1848 (in einer Litografie) und 1970. Milionenjahrealtes zu Eis verdichtetes Wasser ist geschmolzen.
Davon habe ich hier auch eine Probe mitgebracht.

Die breiten Autobahnen der ersten Tafel, welche inzwischen die Lager von Firmen ersetzen, - insofern quasi die modernen warenbewegenden Fließbänder der Großindustrie sind -, werden von allen Steuerzahlern instand gehalten, auch von denen, die keine Autos fahren.

Die Gletscher hält jedoch niemand instand, dafür werden keine Steuergelder investiert, also z. B., -vorschlagsweise-, für riesige Kühlaggregate,
die darüber schwebend angebracht werden könnten.

Any things goes, aber nur das anscheinend, was any person in den Fokus nimmt.
Immer vorwärts nach oben und nun ist oben alles offen, die Sonne knallt in die Atmosphäre rein und die Gletscher schmelzen eben. Anything goes

Wir, der EINSTELLUNGSRAUM e.V., haben dieses Jahr den SCHEIN in den Fokus genommen. Sonnenschein könnte das sein, aber auch Geldschein, Führerschein, aber auch Anschein, das, was für etwas gehalten wird, aber dann doch als etwas Anderes sich erweist.

Wir hatten in diesem Jahr dazu schon 6 Ausstellungen. In der 6. sitzen Sie zur Zeit.
Heike Breitenfeld zeigt uns hier sehr liebevoll, wie schwierig es ist, erwachsen zu werden, also sich vom Geschaukeltwerden im Mutterleib - vergleichbar dem hier im Fenster installierten Kinderwackelauto und letzlich auch dem richtigen Auto, das draußen nur mal so durch die Landschaft kurvt - zu verabschieden und wirklich das Fremde zu suchen, sich diesem selbst auszusetzen, um....., ja, was....., wozu? Darum geht es heute Abend.