Die Möglichkeiten des Menschen, ein Wasserfahrzeug u.U. gegen die Strömung zweckdienlich zu nutzen, wurde im Lauf der Zeit auf die Werkzeuge selbst übertragen.
Mit Erfindung des elektrischen Stroms, der elektrischen Leitung analog zur Wasserkraft entfaltete sich ein großes Netz von Brüchen, Schnitten, Eingriffen also Schaltungen des Menschen in vorprogrammierte Abläufe, bzw. existierende Ressourcenströme. Infolgedessen löste der Transistor mechanische Schalter (Relais) ab, und die rechnergesteuerte Schaltungen führte zu einer grundlegenden Veränderung aller Maschinen.
Heute sprechen Forscher auch bei Genen davon, dass sie ein- oder abgeschaltet werden.

Wie aber steht es mit walten? Als wir im Vorstand des EINSTELLUNGSRAUM über das Jahreskonzept 2012 gesprochen haben, waren wir unterschiedlicher Ansicht darüber, ob das "freie Schalten und Walten" eher abhängig von Bedingungen oder willkürlich ist. Es ließ sich nicht eindeutig festlegen, weil der Begriff walten, der mit Verwalten und Sachwalten zu tun hat, wohl beides zulässt. Er kommt übrigens aus dem Althochdeutschen und kombiniert die Worte walthan und hari, also f ü h r e n  und H e e r , womit klar ist, dass es sich um einen Bereich handelt, den wir heute als Management kennen, in dem eine Person oder ein Team einen Verwaltungsapparat, den er, sie oder es nicht besitzen, angehalten ist, möglichst erfolgreich zu führen. Was heißt jedoch im skizzierten Zusammenhang "erfolgreich"?

Wer an solchen Zusammenhängen Interesse hat, melde sich bitte mit kurzem Konzept auf A4, einer kurzen Vita und zwei Bildbespielen bisheriger Arbeiten bis 30.09.11 über info@einstellungsraum.de

Uns interessieren die Zusammenhänge von schalten und walten im existentiellen Balancieren über dem Abgrund des noch nicht Erkannten. Es geht um die Wechselwirkung von Schalten und Ressource, von Sturm und Straßenverkehr, von Walten und Trüffel unter dem brüchigen Dach paralogischer Begriffe.

Wir möchten in 2012 gern die KünstlerInnen und Künstler einladen, die Ihre Arbeiten im EINSTELLUNGSRAUM an der stark befahrenen Wandsbeker Chaussee entstehen lassen, vor der Eröffnung also ca. eine Woche schon anwesend sind und möglichst raum-/situationsbezogen arbeiten. Einzelheiten sind individuell abzusprechen.

Wir sind gespannt auf die Bewerbungen und wünschen uns eine gute Zusammenarbeit mit Künstlerinnen, Künstlern und Betrachtern im kommenden Jahr. Schon jetzt bitten wir alle Interessierten, zu diesem Konzept auf dem Blog unserer Homepage Kommentare oder Anregungen zu hinterlassen.

www.einstellungsraum.de



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