technische Bauteile und Geräte, die als einzelne Elemente miteinander durch sogenannte "Kupplungen" verbunden werden.
Ähnlich, wie es Uwe M. Schneede für die Collagen von Max Ernst beschreibt, gibt es auch bei Siegfried Fuhrmanns Installationen kein endgültiges Ziel, sondern nur einen Ausgangspunkt.2 Der Ausgangspunkt ist gestaltprägend, nicht eine umzusetzende endgültige Gestalt. Im Unterschied zu einer klassischen Collage stellt Fuhrmann bei seinen Installationen eine Ausgangssituation bereit. Diese Ausgangssituation besteht aus vormontierten, teils technischen Objekten, die im Ausstellungsraum platziert sind, daneben sind (wie auch hier) weitere Gegenstände, Bauteile und Verbindungskabel bereitgelegt. Die letztliche Gestalt der Installation und mögliche Funktion wird erst durch die Ausstellungsbesucher festgelegt.  Die Funktion und die Gestalt hängen davon ab, ob und wie die Besucher die Ausgangssituation aufnehmen und entscheidend eingreifen. Ihre Auffassungen und Vorstellungen entscheiden über die Ausführung der Installation. In dem möglichen Gefüge - aus technischen Modulen, umgearbeiteten Gegenständen, Schläuchen und Kabeln - gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, sich zu entscheiden, wieder umzubauen und andere Teile zu wählen. Hierbei sind die Besucher auf ihre Analyse und Einschätzung der zugespitzten Ausgangslage angewiesen, um ihre Wahl zu treffen: Was sieht gut aus, was macht Sinn, was könnte eine Funktion haben, was soll eine Funktion haben, was machen die anderen - komme ich mit meinem Plan durch? Die Installationen von Siegfried Fuhrmann sind in gewisser Hinsicht reduzierte ästhetische und funktionelle Modelle. Sie bieten ein modellhaftes Umfeld zur Analyse, Simulation und gemeinschaftlicher Umsetzung eines vernetzten Zusammenhanges.
Von der Ausgangslage, über die Vorstellung zum Paradies?



Auch die Bildarbeiten von Siegfried Fuhrmann sind variabel in ihrer Gestalt. Die hier ausgestellten Arbeiten enthalten Fotografien, unterschiedliche Momentaufnahmen des EINSTELLUNGSRAUM mit seinem Umfeld. Im Gegensatz zu der Installation stellen die Bilder keine Ausgangssituation dar, die durch Sie ergänzt und verändert werden soll. Vielmehr hat der Künstler selbst die unterschiedlichen Aufnahmen als Ausgangspunkt für eine exemplarische Umgestaltung der Umwelt des EINSTELLUNGSRAUM genommen. Die Fotos sind zum Teil am Computer bearbeitet worden, austauschbare Folien ergänzen, verändern und verbinden die Motive.


Wenn Sie sich nachher umsehen, schauen Sie auch in den Keller, dort gibt es noch mehr zu sehen. Aber erstmal wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Analysieren und Konstruieren.









1 Emil Zopfi: Informatik - Das Paradies in den Köpfen. Rede zur Diplomfeier TS Informatik, 20. 06. 95, Chur; http://www.zopfi.ch/0e/Infoparadies.html.
2 Nach U.M. Schneede: Max Ernst, Stuttgart 1972,S. 29 - 39

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