So wie u.a. auch die fotografischen Bewegungsstudien Etienne Jules Marrays begann der amerikanische Betriebsingenieur Frank D. Gilbreth 1912 damit, den Verlauf der Bewegung zu studieren, den ein Arbeiter bei der Ausführung bestimmter Tätigkeiten am Fließband vollzog. Um den Arbeitern ökonomisch, wirtschaftlich ertragreichste Bewegung, wie sie ihre Arbeitsweise vollzogen, zu lehren, musste ihnen ihre eigene Bewegung visualisiert werden. Diese dem Bewegungsablauf folgende, mit der Filmkamera aufgezeichnete Linie wurde als Drahtplastik ausgeführt, um die Bewegung noch räumlich anschaulich zu machen. Um diese betriebs-wirtschaftlichen Bewegunsgstudien, die würde ich unmittelbar mit neuerer, zeitgenössischer Kunst-, also Giedeon bringt Werke von Paul Klee oder von Miró in Zusammenhang mit Gilbreth Verfahren.
Um 1920 wird in der Kunst die Bewegung für sich Thema. Vor allem Klees Pädagogisches Skizzenbuch widmet sich der systematischen Erforschung der Bewegung  als Raumdurch-schnitte.
Ein Bespiel: eine aktive Linie, die sich frei ergeht wie ein Spaziergang um seiner selbst willen und dem Ziel, das agens, der Punkt, der sich verschiebt...
CB: Habe ich dich richtig verstanden, dass du zwei getrennte Bereiche aber siehst: den mechanischen Wirkungsbereich und den organischne von Mensch und Hand und Fuß? Von Paul Klee und - Böhmler?
LS: (lachend) Du bist ein Nachfolger von Paul Klee.
CB: (ruft) Preise höher! - Aber beim Fließband sind wir natürlich immer toll beim Autothema...
LS: Genau! Das ist es doch! Deshalb komme ich doch aufs "Fließband". Weil - das Auto hat es ja mit seiner Mechanisierung bewirkt, dass eine organische Bewegung durch eine mechanische Fortbewegung ja ersetzt wird, und dass, nehmen wir eine Zeichnung, noch in der Hand eines sagen wir, Programmes im Menchen, das trotzdem auf diese Mechanisierungsvorgänge reflek-tiert. Aber, obwohl ich ja, dass aber trotzdem zwischen dem mechanischen und dem organischen ja auch immer wieder das humanistische Moment in die Zeichnung hineinbringt, so dass auch die Nähe zu...
CB: ...sagen wir, sagen wir bestimmt. Ja, genau so, im unteren Teil von mechanischen Prinzipien, von symmetrischne Prinzipien, Seitenteile links. Seitenteile rechts usw. und dieser obere Teil wäre ja irgendwie organisch.
LS: Das ist ja nicht immer so am Cartoon, Comic, auch an Zeichentrickfilme, und wenn wir uns so Zeichentrickfilme vorstellen, da sind ja die üblichen Naturgestze sind außer Kraft gesetzt.
Also wenn wir uns vorstellen, das Haus- diese Autos, wenn die mal aufeinaderfahern würde und es kracht ganz fürchterlich, dann sind die Autos beide ganz gebeult, platt und dann muss man sie vielleicht wegschmeißen. Im Zeichentrickfilm, da fahren die Autos ineinander und dann blasen sie sich wieder auf und -blubb - und dann fahren sie wieder weiter. Das ist ja immer, dass diese...
CB: Ein Zeichnunfall ist kein Unfall!
LS: Der Unfall hat dann ja immer seine heitere Dimension, also man ist ja nicht gleich im Grab, weil man hat ja mehrere Leben. Wenn  sie einmal  platt sind, dann stehen sie wieder auf. Deshalb ist das ja auch nicht so dramatisch.
CB: Überhaupt nicht! Serie (Lachen) ist Wiedergeburt im nächsten Film! Läuft und läuft und läuft, - "road runner", der Unsterbliche, meinst du?
LS: Ja, z.B. Kunst wird ja zum Wahnsinn, wenn wir ins Museum kommen. Da finde ich ja z.B. so eine Zeichnung, diese hier, - da hatten wir uns neulich schon mal unterhalten: das ist ja, dass die Assoziation geweckt hat an die Galerie der Gegenwart in der Kunsthalle. Wo ein Parkhaus, das Untergeschoss, hier zu einem Museum geworden ist. Und ich finde also dieses Blatt, da wird das klar. Wenn das so ist. Also da sieht man oben die Kunstwerke und sieht jetzt vielleicht eine Bodenarbeit und dieses ganze Geschoss wird gar nicht zugänglich, dadurch ein Keller, ein anderer Raum, und das, was man so sieht vom Kunstwerk, ist....
(Ende Tonbandaufzeichnng)
back
Vernissage                                                                                                    home
Gefördet von der Behörde für Kultur und Medien