Um in den Begrifflichkeiten des
Jahresthemas „Park & Ride“ zu bleiben, könnte man
also den Beobachter, das menschliche Bewußtsein als
Parkplatz des Universums bezeichnen, an dem es innehält,
um einen Blick auf sich selbst zu richten und seine
eigenen Bewegungen zu ermessen. Im Physiopark von Tan Bartnizki und Uwe Kraft wird diese Inversion, dieser Punkt, unser Standort, markiert durch das Objekt „Ontologischer Spiegel“, das aus nur drei Buchstaben besteht: „I am“. Das ist der Mittelpunkt des Universums, der Mensch, Gott, der Ort an dem der Urknall stattgefunden hat, der Anfang, das Ende - unser fleischgewordener Parkplatz, zu dem wir immer wieder zurückkehren müssen, egal in welche kosmischen Bereiche unser Bewußtsein uns hat blicken lassen. |
Mit dem „Ontologischen Spiegel“ und
der weiter oben erwähnten Schnittstelle von dem nach
außen und nach nach innen gewandten Weg der Erkenntnis
korrespondiert auch ein Leuchtkasten im Keller mit dem
Titel „Kraft/Sterkte/Power“, auf dem das Große Arkanum
„Kraft“ aus dem Rider-Waite-Tarot wiedergegeben ist.
Davor steht ein einzelnen Stuhl - Aufforderung zur
Kontemplation: Eine weibliche Figur, über deren Kopf das
Möbiusband schwebt, bezwingt mit bloßen Händen einen
Löwen. Der Mensch schöpft im Bewußtsein der
Unendlichkeit Kraft zum Handeln im Gegenwärtigen. Ein Zen-Schüler fragte einmal seinen Meister: „Und was kommt nach der Erleuchtung?“ Der Meister antwortete: „Wasser holen und Holz hacken.“ © VG Wort / Dr. Thomas Piesbergen, Mai 2014 |
Die 04.
Ausstellung im Jahresprogramm Park&Ride
des EINSTELLUNGSRAUM e.V. |
Vernissage |
Gefördert von der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg und Bezirk Wandsbek | |
back |
home |