STOFFWECHSELSTOFF 

Vortragstext: Sigrid Puntigam. Eröffnung der Ausstellung Uwe Ochsler, 
06.05.2004 im EINSTELLUNGSRAUM e.V. 
siehe Einführungsreferat vom 25.03.2004 

Sehr geehrte Damen und Herren, 

Ich freue mich, Sie im Rahmen des "Viertaktmotorprojektes" des Einstellungsraumes zurAusstellung von UWE OCHSLER begrüßen zu dürfen, welcher eine weitere künstlerische Position zu diesem Thema vorstellt. 
Schon der Titel der Ausstellung STOFFWECHSELSTOFF - ein Wortspiel - deutet an, dass wir einer- seits eine Menge Stoff  'zum Stoffwechsel', dem Jahresthema, geboten bekommen, denn, um es nochmals in Erinnerung zu rufen, es handelt sich bei den vier Takten des Ottomotors - »Ansaugen,Verdichten, Zünden/Arbeiten, Ausstoßen »- um einen Stoffwechselprozess, bei dem durch die Explosion des Benzin-Luftgemisches Wärme erzeugt und in mechanische Arbeit, d. h. in Bewegung, umgewandelt  wird. Andererseits beinhaltet das Wortspiel aber auch, dass Stoff zum 'Wechselstoff' präsentiert wird. Welcher Stoff aber wechselt von wo nach wohin, in welcher Form und was passiert ? Verwandlung, Austausch, Umwandlung, Übertragen, Versetzung, Umsetzung, Wechselwirkung oder Konfrontation? 
Und - last but not least - was ist  überhaupt der Stoff, mit dem wir es hier zu tun bekommen? 

Der Künstler umschreibt schon mit dem Titel der Ausstellung STOFFWECHSELSTOFF die interaktive Arbeit und seine Intentionen. 
Wenn wir  uns im Raum umsehen, nehmen wir erst einmal eine Rauminstallation, bestehend aus neunzig kleinen Tontöpfen auf Konsolen an den Wänden verteilt, 
wahr.  Kleine Keimlinge sprießen aus der Erde hervor, die für  uns botanische Laien jedoch noch nicht näher spezifizierbar sind.  Laut Aussage des Künstlers handelt  es 
sich um unterschiedliche Nutzpflanzen wie Gemüse und Kräuter.  So aus ihrem ländlichen und funktionalen Kontext gelöst, in den Ausstellungsraum transferiert, auf den Sockel gehoben und in dieser Anzahl wirken die Pflanzen sowohl als Einzelobjekt als auch im Gesamtzusammenhang der Rauminstallation als Kunstwerk. 
Die Natur kehrt als Kunst - als lebende Blumentapete - in das ehemalige Blumengeschäft zurück.  Die Besucher, ebenfalls ein Teil der Arbeit, werden mehrfach einbezogen.  Sie sollen Texttafeln mit Sätzen, die der Künstler aus dem Automobil- und Motorenbereich ausgewählt hat, den Töpfen zuordnen. 

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