« Der Viertaktmotor ist ein Verbrennungsmotor, eine als Kolbenmaschine ausgeführte Wärmekraftmaschine, in der durch die periodische Verbrennung eines Kraftstoff-Luft-Gemisches im Inneren eines Zylinders Wärme erzeugt und über die Kolbenbewegung in mechanische Arbeit umgewandelt wird. »1 Dieser Umwandlungsprozeß vollzieht sich im periodisch sich wiederholenden Viertakt--Arbeitsspiel von "Ansaugen - Verdichten - Zünde /Verbrennen - Ausstoßen", wobei der 3. Takt der Arbeitstakt ist. Ein energetischer Stoffwechselprozeß führt zu einem Transformationsprozeß, der beim Auto in Bewegung und Geschwindigkeit umgesetzt wird. Das Viertakt-Prinzip läßt sich aber abgesehen von der technischen Ebene auch als universelles Schema und elementares Denkmuster eines Stoffwechselvorganges in vielen anderen Bereichen, so auch der Chemie, der Biologie, der Philosophie, den Religion etc. wiederfinden. Gerade an der existentiellen Schnittstelle an der wir uns befinden, nämlich an der vom industriellen zum digitalen Informationszeitalter ist deshalb die künstlerische-kreative Reflexion um so mehr gefragt. Schon die Etymologie des Wortes "Motor"2 ist aufschlußreich. Abgeleitet vom lateinischen Begriff "motus" bedeutet es Beweger (Kraftmaschine übertragen auch für Triebkraft gebraucht) oder "movere" bewegen, antreiben. Der griechisch-lateinische Begriff "auto-mobil' 3 -"selbstbeweglich" wird nur für zugtierlose und ohne Muskelkraft betriebene Fahrzeuge verwendet und findet erst 10 Jahre nach dem Auftauchen der ersten Fahrzeuge, 1895 Verbreitung. Die fahrbaren Vehlkel nannte man zuerst Motorkutschen oder Kraftwagen.
Elke Suhr, die Gründerin des Einstellungsraumes betitelt eine ihrer
Arbeiten: "Was wollte Carl Benz?"
So wie die Götter omnipräsent plötzlich erscheinen und
wieder in den Himmel schweben, zugtierlos und ohne Muskelkraft, überall
und jederzeit und - unsterblich.
1 Brockhaus, 1999
|
|
zurück |