sich
einfach sicher. So komme ich wieder zum eingangs
erwähnten Moment der
schieren Überlegenheit der Phantasie über die
Feinmechanik und jede
Vernunft. Und dies ist der entscheidende Gedanke dieses
Textes für
Mathieu Turken: Erst die Phantasie lässt die Kompetenz
zu
Herrschaftswissen werden.
Im Evangelium des
Johannes wird sehr plastisch beschrieben, wie man
sogar aus nichts einen Machtanspruch ableiten kann. Es
heißt dort: Er
sah und glaubte. Es ist der Moment, da einer an das Grab
Christi tritt,
und Christus ist ausgeflogen. Also selig sind die, die
nichts sehen
aber glauben, er sieht ja wohl etwas - nämlich nichts.
Aber er ist der
Erste der dieses Nichts sieht und demnach ein echter
Augenzeuge und mit
aller Würde und Respekt zu behandeln wie andere Erfinder
auch.
(Auch beim Steuern
dieses Wagens ist das Nichts-sehen ein
wiederkehrender Zustand. Ganz generell, da man sich vom
Steuersessel
aus keinen Überblick verschaffen kann, und weil man mit
der Kamera
ständig zu dicht vor die Wand fährt.)
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Nichts sehen, oder
nichts verstehen, oder sehen und verstehen,
beides gehört eingebettet in ein theatrales Ganzes. In
dem einen
Beispiel, ist es eine mächtige Steinanlage an der Küste
- Stonehenge,
im anderen Fall ein trutziges Felsgrab im nahen Osten.
Man kann aber
genauso gut den Bau des Arbeitsamtes oder jedes
beliebige Parkhaus
betrachten. Oder man kann Mathieu Turkens Modell
betrachten.
Menschliche
Logikprogramme sind immer noch zuverlässig
und
unverändert von Demonstrationen der psychischen Macht
zu
beeindrucken, - wahrscheinlich ist dies ein Atavismus
aus Zeiten, da
man sich vor jedem Schatten, der über einen
fällt, in Sicherheit
bringen
musste.
Mathieu Turken
nennt
sich selber einen technischen Soziologen.
Technikgeschichte ist
Mentalitätsgeschichte, in Asien arbeiten Sägen
auf Zug, in Europa auf Schub, was das für die
Benutzer heißt, mag
sich
jeder selbst ausmalen, kurz gesagt ist es sehr
europäisch etwas
durchzudrücken, währen es sehr asiatisch ist etwas
durchzuziehen.
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