Wenden hat etwas mit Ende zu tun. Wenn etwas zu Ende geht – eine Straße, eine Richtung, ein Gefühl, eine Ressource, ein Gedanke, dann bleibt nur noch die Möglichkeit, das darin Unterwegssein auslaufen zu lassen oder sich zu wenden, zu winden, in einem Geflecht die Rückseite zu beleben, das Gegenteil zu aktivieren.
Ein Automobil benötigt für das Wenden ungeheuer viel Fläche, möglichst einen Wendehammer oder doch ein Kiesbett, ein Gefühl benötigt Zeit, ein Gedanke blitzhafte Einsicht oder mindestens eine Nacht zur Entspannung.

Ist die „WendeUNmöglichkeit“, die Auswegslosigkeit, der Anfang einer Katastrophe? Der raumgreifende Wendehammer wurde für die Einbahnstraße der Automobilisten konstruiert. Was hilft, wenn kein Ausweg, keine Zeit, keine Entspannung also zwängende Umstände auf katastrophale Handlungen hinauslaufen, oder wenn vergebliches Suchen dazu führte, sich in der Aporie* einzurichten?

Den Anblick von bei hoher Beschleunigung mit quietschenden Reifen auf der Straße wendenden Automobilen ist aus Filmen bekannt, in denen die Straße vom Filmteam gemietet wurde.
Im hohen Verkehrsaufkommen stark frequentierter Autobahnen führt solches zum Unfall.
Wenden, da das Ziel des Fahrers sich änderte, setzt Abfahrten, weite Umwege, Seitenstraßen und Entschleunigung voraus.