Durch Erscheinung und Attribute werden Eigenschaften angezeigt, die durch das Handeln noch verfeinert werden oder überhaupt erst in Erscheinung treten. Die an dem Projekt beteiligten Schüler haben auf ihren Zeichnungen und Schriftstücken zahlreichen solcher Eigenschaften zusammengetragen:  
-     Mut/Selbstüberwindung
-    Geduld
-    Beharrlichkeit
-    Unverwundbarkeit
-    Selbstbewusstsein
-    Stärke in körperlicher aber auch in mentaler Hinsicht
-    Klugheit
-    Geschicklichkeit ...
Psychoanalytische Implikationen und die Anti-Psychatrie
(Was hier auszugsweise angegeben ist, deutet nur einige Zusammenhänge an. Kann aber das Forschungsgebiet nur annähernd umreißen und ist deshalb als eine Anregung zu verstehen, sich ggf. selbst damit weiter zu beschäftigen.)

Entwicklungspsychologische und psychoanalytische Voraussetzungen
Jean Piaget sieht in der Krise des Kindes auf der Schwelle zum Jugendlichen eine Abkoppelung vom kindlichen „Arifizialismus und Animismus“. Er schrieb: „…, so scheint der schrittweise Abbau der kindlichen Egozentrizität zureichend zu erklären, wie das Kind allmählich den Dingen gegenüber eine objektive Haltung einnimmt und dadurch auf die Partizipation verzichtet, von denen der Animismus und Artifizialismus zehren. Der Abbau der Egozentrizität, der von 7 bis 8 Jahren deutlich zu erkennbar ist, geht …auf die fortschreitende Sozialisierung des kindlichen Denkens zurück.“1

Diese Entwicklung, in der sich das Kind aus der „Ausschließlichkeitsbindung an die Eltern“ löst, führt auch zu einer genaueren Beobachtung von anderen Personen und Wahrneh- mung ihrer Eigenschaften und bildet die Grundlagen dafür, Personen überhaupt erst in der Realität sowie in literarischen und bildlichen Darstellung identifizieren zu können.
Für die Herausbildung dieser Kompetenz bieten Helden wichtige Ansatzpunkte, die aus psychoanalytischer Sicht auch den Kampf um die Zuwendung der Eltern verdeutlichen, die sich wegen der beginnenden Ablösung gleichzeitig dem unmittelbaren Zugriff des Kindes entziehen.

Ödipale Konflikte
Ein wichtiger Anknüpfungspunkt der psychoanalytischen Deutung dieses Konflikts ist die Auseinandersetzung des Sohns mit dem Vater, den er als Nebenbuhler um die Gunst der Mutter ausschalten möchte. Hinsichtlich dieses Konflikts bietet die Zivilisation dem Kind Wesen an, das den Wunsch kompensieren kann. Bruno Bettelheim sieht in der Gestalt von Märchenprinzen und Rittern, die Drachen, Lindwürmer und andere Ungeheuer besiegen, ein Angebot durch das ein Junge seinen ödipalen Konflikt symbolisch kompensieren kann. Oft winkt am Ende solcher Kämpfe auch noch die Eroberung einer schönen Prinzessin.

Töchtern werden im Kampf mit der Mutter um die Aufmerksamkeit und Zuneigung des Vaters, die Personifikationen einer bösen Stiefmutter, Zauberin oder Hexe angeboten. Mit ihrer Vernichtung oder Überlistung wird die mütterliche Seite symbolisch ausgeschaltet und der eigenständige Weg eine junge Frau wird frei. Oft streift Mädchen dabei wie Aschenputtel auch ihre als unzulänglich oder sogar hässlich empfundene Gestalt ab und verwandelt sich in eine begehrenswerte Prinzessin, die am Schluss ihren Prinzen findet.2

Diese auf Familienkonstellationen zugeschnittene Sicht der Psychoanalyse vernach-lässigt die gesellschaftlichen Implikationen, die wichtig sind, um zu verstehen, warum Märchen und Sagen wie auch deren Varianten und Innovationen in der Science-Fiction Erwachsene ebenso in den Bann ziehen. Hier wird erkennbar, dass Helden auch Menschen unterstützen können, denen es schwer fällt, die Anforderungen, die die Gesellschaft an sie richtet, zu erfüllen, weil deren Ausrichtung nicht mit ihren Wünschen, ihrem Begehren und ihren Fähigkeiten übereinstimmt.3  Gilles Deleuze und Felix Guattari haben mit ihren Recherchen über „Anti-Ödipus“ eine Grundlage für das Verstehen von „an der Vermittlung seiner Sonderbegabungen mit den gesellschaftlichen Konventionen scheiternden Superheld(en)“ 4 gelegt.

Die 01. Ausstellung im Jahresprogramm SCHNEISEN  des EINSTELLUNGSRAUM e.V. Showing
Gefördert von der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg und Bezirk Wandsbek 
back
next